Danke, Salessia!
Hier entwickelt es sich ganz gut. Die beiden verstehen sich gut, es wird viel gespielt und gebalgt - momentan sind wir also in der Stufe "Auerbachs Keller"

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Faustus ist gestern sogar auf das Bett gesprungen und hat ein wenig auf meine Beine gelegt und geschnurrt - und der kann vielleicht schnurren! So wenig Katze, aber das Schnurren hört man ungelogen noch ein Stockwerk drüber. Er ist nicht lange geblieben und er kämpft den katzenüblichen Kampf Neugier gegen Angst. Heute, als ich Frühstück machte, strolchte er in der Küche herum, kam immer wieder mal zu mir, ging aber auch immer wieder gleich.
Wenn er alleine ist, weint er herzzerreißend, meistens geht Mephisto dann hin, einmal habe ich über die Treppenbrüstung geschaut und mit ihm geredet. Er ist auch nicht abgehauen, hat mich aufmerksam angehört (klar, ich hab ja auch gesagt "Das gehört jetzt alles dir."). Als Faustus in Chesters und Miras geliebten Korb ging, war das gar nicht leicht, da musste ich mich davon abhalten, ihn da sanft zu verscheuchen. Das sind Momente, in denen die in den letzten vier Wochen so reichlich geflossenen Tränen wieder aufsteigen und ich ertappe mich schon immer wieder dabei, dass ich mir wünsche, es wäre alles wieder so, wie es doch eigentlich sein sollte, mit den eigentlichen Katzenbewohnern.
Aber es ist auch sehr schön, zu sehen, wie der Kleine sich Stück für Stück weiter vorwagt und wie toll sich die beiden verstehen. Ein wenig habe ich manchmal den Eindruck, dass Mephisto etwas eifersüchtig ist, wenn ich mich zu sehr dem jungen Faustus widme, aber im Allgemeinen tollen die beiden umher, als ob sie einander schon ewig kennen, und das war der Sinn der Sache.
Ein weiteres Foto konnte ich noch nicht machen, dafür ist Faustus immer zu schnell weg. Er sieht ulkig aus - lange Beine und große Pfoten auf diesen winzigen Körper und dazu läuft er recht lustig, ein wenig unbeholfen, als ob er zu große Schuhe tragen würde. Ich könnte mir vorstellen, dass er mal ziemlich groß wird. Jedenfalls: den beiden geht es gut, ich glaube, er wird sich hier wohlfühlen und damit ist der Zweck der Übung erfüllt.