Heute nacht habe ich zufällig in die Wiederholung der Neuverfilmung "Mord im Orientexpress" reingezappt.
Den Film aus den 80er Jahren liebe ich, den habe ich schon mind. 10 - 12 mal geschaut.
Aber die Neuauflage von 2017 hat mir schon beim ersten Anschauen Übelkeit bereitet. 
Aber diesmal fiel mir ein Logikfehler auf, der hätte Agatha Christie zum Schreien veranlasst:
Hercule Poirot verfolgt eine vermummte Gestalt und wirft sich schlußendlich mit einem Sprung auf die fliehende Person.
Das hätte der "richtige" Hercule niemals gemacht!
Gelassenheit, gut sitzende Kleidung, ordentlich getrimmtes Schnurrbärtchen - da rennt man nicht -
und wirft sich auch auf Niemanden drauf!
Ich finde Kenneth Branagh toll - aber hier hat er auf der ganzen Linie versagt.
Er spielt ja nicht nur de Poirot,- er führte auch Regie.
Der Film ist auch in der Kritik total durchgefallen. Zurecht.
Sie wollten den Roman modernisieren. Also Action rein.
Warum macht man so was? Das funktioniert überhaupt nicht.
Ich bin auch so eine Beknackte:
wenn die Ustinov-Filme "Das Böse unter der Sonne" und "Tod auf dem Nil" im TV laufen, guck ich.
Ich hab jeden Film bestimmt schon 20x gesehen.
Das Besondere an Christie ist für mich ja gerade die Darstellung "der gute alten Zeit".
Poirot hat die Fälle durch Nachdenken gelöst. Für Hastings, der lieber herumrase wollte, hatte Poirot nur Spott übrig.
Was "Mord im Orient-Express" betrifft.
Das ist einer der Roman, in denen sie Selbstjustiz gut heisst.
Damit bin ich nicht einverstanden. Aber ich lese ihre Romane immer noch sehr gerne
(auch wiederholt), weil Christie so anschaulich schreiben konnte.
Man sieht alles vor sich.
Hast du auch Lord Peter Wimsey im TV gesehen?
Die Serie lief Ende der 70er-80er. Eine britische Serie, nach den Romanen der
anderen großen Krimi-Lady Dorothy L. Sayers.
Herrlich versnobt. Ich hab das damals wahnsinnig gerne geguckt und wünsche mir eine Wiederholung.
https://www.fernsehserien.de/lord-peter-wimsey/episodenguideWas Christie-Verfilmungen betrifft:
Ich finde die Serie mit David Suchet "Agatha Christie’s Poirot" gut,
stelle aber fest, dass ich mir Wiederholungen nicht angucke.
Einmal sehen reicht.
Irgendwie (wie soll ich's ausdrücken) fehlen mir da Emotionen und Tiefgang.
Ich finde, dass Suchet ein toller Poirot ist und der Hastingsdarsteller ist so herrlich trottelig-
liebenswert. Die weitere Akteure gefallen mir aber nie.
Aber die Serie ist immer noch besser, als die französische Serie:
Kleine Morde/Mörderische Spiele
Die kommt ganz ohne Poirot aus. Poirot ohne Poirot tzzzz
Ich finde, damit ist einer Verfilmung das Beste überhaupt genommen.